Seit der Erfindung des Reißverschlusses ist der Knopf zunehmend auf dem Rückzug. Als funktionale Schließe für Hemden und Blusen noch benötigt, hat er sein schmückendes Wesen heute vielfach eingebüßt. Dabei war der Knopfmacher im Mittelalter ein hochangesehener Berufsstand. Die Kunst der traditionellen Zwirnknopfherstellung beherrscht heute noch Mona Diekmann. Auf dem diesjährigen Krefelder Flachsmarkt sorgt die gelernte Erzieherin von Samstag, 23., bis Montag, 25. Mai, für die Rückkehr der (Zwirn-)Knöpfe.
Knöpfe fand die 53-Jährige schon immer spannend. Vor allem die alten, mit traditionell weißem Garn verzierten Knöpfe an Bettwäsche hatten es ihr angetan. „Da es diese nicht mehr zu kaufen gab, habe ich angefangen, selbst welche zu fertigen“, erinnert sich Mona Diekmann an ihre ersten Schritte in dieser Handwerkskunst. Da Knöpfe für Bettwäsche aber längst ausgedient hatten, hat die Gedernerin sie kurzerhand „aufgepeppt“ und ihnen eine moderne Optik verschafft. Jetzt kommen die von Mona Diekmann gefertigten Exemplare in vielen Größen und Farben vor allem an hochwertigen Textilien oder als Schmuck zum Einsatz.
„Zwirnknöpfe waren Mitte des 18. Jahrhunderts in ganz Europa beliebt“, weiß Mona Diekmann. Der Ursprung des Handwerks lag wahrscheinlich in Böhmen und Mähren und gelangte von dort nach Deutschland und Österreich. Traditionell wurden Zwirnknöpfe in Heimarbeit gefertigt. Nicht nur Kinder, sondern auch Bäuerinnen, Mägde und Damen in wohlhabenden Haushalten verstanden sich auf diese Kunst.
Da sich Mona Diekmann für alte Handwerkskunst und Handarbeit interessiert, liegt es ihr am Herzen, diese zu bewahren und das Wissen weiter zu geben. „Mir ist es einfach wichtig, das Knopfmacherhandwerk zu erhalten“, betont Diekmann. Deshalb präsentiert sie im Rahmen des 40. Flachsmarktes auf Burg Linn Zwirnknöpfe in allen Formen, Farben und mit vielfältigen Mustern, die sie zum Teil zu Schmuckstücken gearbeitet hat. Wie aus einer Schließe eine echte Zierde wird, können die Besucher an allen drei Markttagen selbst erleben.