Es ist wohl eine der ältesten Waffengattungen überhaupt und bei fast allen Völkern zu finden: der Bogen. Funde in Skandinavien lassen darauf schließen, dass sich die Nordländer schon in der Steinzeit darauf verstanden, Bögen zu fertigen und einzusetzen. Wie ein traditioneller Langbogen entsteht, demonstriert Meike Lietz-Butzer erstmals beim Flachsmarkt rund um Burg Linn.
Außerdem zeigt die 53-Jährige aus dem niedersächsischen Barwedel (nördlich von Wolfsburg) auch Kunsthandwerk aus heimischen Hölzern sowie Kleinmöbel.
Ihre traditionellen Langbögen fertigt Lietz-Butzer nach historischem Vorbild aus natürlich gewachsenem Massivholz. Auf dem Bogenrücken wird ein durchlaufender Jahresring als Bruchsicherung freigelegt. „Nur so kann ein Bogen die extremen Belastungen beim Schuss aushalten“, erläutert Lietz-Butzer. Es ist also zwingend notwendig, der Holzfaser konsequent zu folgen. Und: Genau diese Tatsache macht jeden Bogen zum Unikat. Der Herstellungsprozess aber erfordert viel Geduld, Sorgfalt und Erfahrung.
Eigentlich ist Meike Lietz-Butzer Diplom-Designerin mit Schwerpunkt Möbelbau. Doch das Hobby Bogenschießen und ihre daraus resultierende sportliche Sachkenntnis in Kombination mit ihrem erlernten Handwerk brachte sie vor rund 17 Jahren dazu, selbst Langbögen anzufertigen.
„Seit 2004 biete ich regelmäßig Wochenendkurse im Bogenbau für Anfänger und Fortgeschrittene an“, berichtet Lietz-Butzer, die sich darauf spezialisiert hat. Daneben widmet sie sich dem Kunsthandwerk und Massivholzmöbelbau.
Schon in jungen Jahren interessierte sich Meike Lietz-Buther für handwerkliche Tätigkeiten. „Deshalb habe ich zunächst auch eine Ausbildung zur Drechslerin absolviert“, berichtet sie. Das Studium zur Diplom-Produktdesignerin hat sie aufgesattelt. Mit ihrem Ehemann Gerhard Butzer, Drechsler- und Tischlermeister, teilt sie sich seit 1988 eine Werkstatt. Beide arbeiten ausschließlich mit Massivholz.