Die Krefelderin Ina Spicker widmet sich dem Trockenfilzen.
Zur Familie von Ina Spicker gehören auch ein „Border-Collie-Mischling-Opa “ und eine „pubertierende Deutsche Schäferhundhündin“. „Meine zwei Hunde sind aus meinem Leben nicht mehr wegzudenken“, sagt die junge Krefelderin, Jahrgang 1990. Ich glaube, so geht es vielen Menschen, die eine enge Bindung zu ihrem Tier haben – sei es zu Hund, Pferd oder Meerschweinchen. Man teilt schöne Momente miteinander, hat eine enge Freundschaft.“
Auch in ihrem Handwerk widmet sich Ina Spicker den Vierbeinern. Sie stellt Tierskulpturen aus Wolle her. Dabei wendet sie eine Nadel-Filz-Technik an, das sogenannte ,,Trockenfilzen“. Dazu wird zunächst ein dünner Draht zu einem Gestell geformt, das anschließend mit Wolle umwickelt wird. Mit verschiedenen Filznadeln wird die Wolle dann in die gewünschte Form des jeweiligen Tieres gebracht. Bei Tieren mit langem Fell wird die Wolle am Schluss Strähne für Strähne angesteckt. Details wie Augen, Schattierungen oder Flecken werden angefilzt. „In etwa so, als würde man mit Wolle und Nadel malen“, beschreibt es die Künstlerin. „So entsteht ein realistisches Abbild des jeweiligen Tieres.“ Auch Echthaar von Bello oder Struppi kann in die Figur oder in die Porträts eingearbeitet werden. „Sehr emotional ist es, wenn ich bereits verstorbene Vierbeiner als Erinnerungen anfertige. Dabei habe ich schon oft eine Träne vergossen. Ich glaube, das kann jeder Hundemensch nachempfinden.“
Das Trockenfilzen ist sehr zeitintensiv. Für die Fertigstellung einer Figur benötigt Ina Spicker mitunter bis zu 25 Stunden, je nach Größe und Aufwand. Vor allem die Skulpturen von Tieren nach Fotovorlage sind jedes Mal eine große Herausforderung. „Ich liebe mein Handwerk sehr, da bei den meisten meiner Arbeiten der emotionale Wert im Vordergrund steht.“
Als Ausstellerin auf dem Flachsmarkt in ihrer Heimatstadt ist Ina Spicker erstmalig dabei. An den Pfingsttagen haben die Gäste die Möglichkeit, in mein Handwerk einzutauchen. Sie können verschiedene Modelle meiner Filztiere anschauen. Ich werde Hunde verschiedener Rassen ausstellen, aber auch eine kleine Auswahl an Wildtieren.“ Zudem können die Besucherinnen und Besucher den Entstehungsprozess einer Hundeskulptur aus der Nähe miterleben. „Vom ersten bis zum letzten Schritt – vom Drahtgestell bis hin zum fertigen Vierbeiner“, verspricht die Künstlerin. Sie können sich mit den verschiedenen Materialien und Werkzeugen vertraut machen, die man für diese schöne Arbeit benötigt. Darauf freue ich mich besonders.“