Der Mann für den richtigen Schliff

„Der Messer- und Scherenschleifer ist da!“ Mit diesem Satz kündeten die Handwerker früher in den Städten und Dörfern ihr Kommen und damit auch ihre Dienstleistung an. Die Bürger brachten ihnen alles Schneidewerkzeug, das stumpf geworden war und am Schleifstein wieder aufgearbeitet werden sollte. Auf dem Flachsmarkt zeigt mit Marian Astrouska, einer der raren Vertreter seiner Zunft, wie er nach althergebrachter Weise Klingen auch heute noch den richtigen Schliff verleiht.

Astrouska3Den Besuchern präsentiert er vor Ort, wie Messer, Scheren und Klingen geschärft werden. Dabei stellt er eine handwerkliche Besonderheit vor: das Schleifen und Schärfen von Messern speziell für Linkshänder. Dazu hat er eine bunte Auswahl hochwertiger Messer mit im Gepäck.

Solingen ist als Klingen- und Messerstadt bekannt. Die hier gefertigten Qualitätsprodukte werden in aller Welt vertrieben. Dass der Solinger Marian Astrouska tatsächlich in dieser Branche arbeitet, ist eher einem Zufall geschuldet. Denn erst 1984 hat der 53-Jährige eine Umschulung zum Scherenschleifer absolviert. Noch heute sorgt er am Schleifstein dafür, dass stumpfe Schneidewerkzeuge wieder „messerscharf“ werden oder führt Reparaturen an der Klinge durch.

In Zeiten der Wegwerfgesellschaft ist dieses uralte Handwerk des Messer- und Scherenschleifers vom Aussterben bedroht. Messer und Scheren sind zur oft schlechten Billigware verkommen, die gleich massenweise vertrieben werden. Doch ein gutes Messer hat man für die Ewigkeit. Wenn man es pfleglich und gut behandelt. Daher hat Marian Astrouska sich darauf spezialisiert, eigene Messer mit Griffen aus dem Holz des Olivenbaums zu fertigen. Alles in reiner Handarbeit.

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