Ein Leben lang gut gepolstert

Alfred Grootens aus Geldern:Ob Omas Chaiselongue oder der gute alte „Chefsessel“ aus dem Büro – hochwertige Möbel haben innere Werte, selbst wenn der sprichwörtliche Lack schon blättert. Alfred Grootens gehört zu denen, die den in die Jahre gekommenen Schätzchen eine Verjüngungskur und damit weitere Lebenszeit schenken. Der 50-jährige Gelderner ist Polsterer. Sein Handwerk präsentiert er dies Jahr erstmals auf dem 42. Krefelder Flachsmarkt. Den Besuchern gewährt er Einblicke in alte und neue Polstertechniken sowie die Pflege und Reparatur von Lederbezügen.

Noch heute ist beim klassischen Polstern viel Handarbeit gefragt. Ohne Nadel und Faden geht hier kaum etwas. Damit hat sich das Handwerk bis heute kaum verändert. Seit mehr als drei Jahrzehnten arbeitet Alfred Grootens mittlerweile als Polsterer; gelernt hat er den Beruf übrigens von seinem Vater.

In seiner Werkstatt beschäftigt er sich vor allem mit der Neuanfertigung, dem Neubezug und der Reparatur von Polstermöbeln. Doch Kunden bringen nicht nur Sitzmöbel aus ihren heimischen vier Wänden zur Reparatur oder Aufarbeitung. Auch lose Polsterauflagen aus Wohnwagen, Mobilheimen oder Booten landen bei Herrn Grootens auf der Werkbank. Und nicht nur das: Auto- und Motorradsitze verlassen ebenfalls wieder gut gepolstert die Werkstatt. Verarbeitet werden alle gängigen Materialien: Stoffe, Leder und Kunstleder.

Spezialisiert hat sich Grootens auf die Reinigung und Pflege von Lederbezügen, die auch farblich aufgearbeitet werden können. Löcher und Risse werden ebenso repariert.

Der Gelderner schätzt vor allem die vielfältigen Tätigkeitsbereiche seines Berufes, zu dem auch Metall- und Holzbearbeitung gehört. Außerdem ist jeder einzelne Auftrag eine Herausforderung. Denn beim Polstern gibt es weder Faustregel noch Königsweg, jedes Möbelstück ist individuell und muss ebenso behandelt werden.

Haltbar, langlebig und komfortabel sollen Möbelstücke für Grootens sein.  Doch industriell gefertigtes Mobiliar ist heute nur selten so hochwertig verarbeitet, dass es die Jahre überdauert. Längst hat die Wegwerfgesellschaft auch in der Möbelbranche Einzug gehalten. Sofas, Sessel und Couches werden oft günstig im Discounter erworben und landen ruckzuck wieder auf dem Sperrmüll. Kaum ein Möbelstück begleitet seinen Besitzer noch ein Leben lang. So wird das Polsterhandwerk vielleicht nicht aussterben, aber es wird schwieriger.

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