Seit Menschengedenken verwandeln geschickte Handwerkerhände in allen Kulturen geschmeidige Zweige in große und kleine, funktionale, aber auch dekorative Gegenstände. Bis die industrielle Fertigung diese Kunst bedrohte. Noch vor einigen Jahren galt die Korbflechterei als aussterbender Beruf. Dass dieses Handwerk eine Renaissance erlebt, zeigt Korbflechter Daniel Schenk mit seinen Ausstellungsstücken von Samstag, 23., bis Montag, 25. Mai, beim 40. Krefelder Flachsmarkt auf Burg Linn. Der 30-Jährige, der in der Region Freiburg beheimatet ist, hat unterschiedlichste Weidenkörbe, aber auch Weidenobjekte für Haus und Garten sowie Wildholzarbeiten im Gepäck.
Nach seiner schulischen Ausbildung, die er von 2002 bis 2005 in Lichtenfels (Oberfranken) absolvierte, durfte sich Schenk „staatlich anerkannter Korbflechter“ nennen. Mittlerweile wurde die Ausbildung modernisiert und umbenannt: Flechtwerkgestalter heißt das Berufsbild heute. Kaum ein Begriff könnte das Handwerk, das mit so wenig Werkzeug auskommt, treffender beschreiben.
Das findet auch Daniel Schenk. „Für mich ist die Faszination für das Flechthandwerk nach meiner Ausbildung immer größer geworden“, berichtet Schenk, der seit Anfang 2014 ein eigenes Atelier in einem zur Werkstatt ausgebautem Stall hat und dort Weidenflechtkurse anbietet. Durch seine Weiterbildung zum Arbeitstherapeuten/Erzieher gibt er zudem auch Kurse speziell für Menschen mit psychischen Erkrankungen oder Behinderungen.
Der Handwerker konzentriert sich bei seinen Arbeiten vor allem auf die Verarbeitung verschiedener Weidesorten, die er oft mit anderen Naturmaterialien wie beispielsweise Schwemm-Wildholz oder Schiefer kombiniert. „Ich habe große Freude daran, verschiedene Flechttechniken auszuprobieren und meiner Kreativität freien Lauf zu lassen“, betont Daniel Schenk. Der 30-Jährige legt in jedes seiner Arbeitsstücke viel Herzblut. Jedes Flechtwerk ist ein Unikat – individuell, dekorativ, ansprechend und vor allem hochwertig verarbeitet.