Weben ist eine der ältesten Kulturtechniken zur Herstellung von Tuch. Dabei wurde nicht nur Nützliches, sondern immer auch Schönes und Schmückendes gefertigt. In Zeiten industrieller Massenproduktion von Mode und Gebrauchswaren bewahrt Maria Kleinschmidt als Handweberin eine traditionelle Handwerkskunst.
Auf Burg Linn zeigt sie den Besuchern zu Pfingsten das breite Spektrum an Produkten, die sie in ihrer eigenen Werkstatt „handgewebt“ in Hannover herstellt. Und das reicht von farbenfrohen Hand- und Geschirrtüchern, über breite Tischtücher und Wolldecken bis hin zu Schals für Damen und Herren. Auch feine Stolen aus Seide oder feinster Merinowolle fertigt Maria Kleinschmidt. Sie produziert stets Unikate und arbeitet auch auf Kundenwunsch. Derzeit entsteht eine großformatige Arbeit: ein Bettüberwurf, das ein Ehepaar fürs heimische Schlafzimmer in Auftrag gegeben hat.
„Interessiert hat mich das Weben schon immer“, betont Maria Kleinschmidt. Allerdings hat die Hannoveranerin dieses Kunsthandwerk erst vergleichsweise spät zu ihrem Beruf gemacht. Sie habe eben einen Umweg gemacht, sagt sie selbst. Erst nach dem Architektur-Studium hat sie 2006 eine Weber-Ausbildung begonnen und diese 2011 mit der Gesellenprüfung beendet.
In ihrer Werkstatt arbeitet Maria Kleinschmidt mit 1 bis 1,80 Meter breiten Webstühlen, auf denen Tuche aus unterschiedlichen Materialien entstehen. „Durch die Verbindung von Kette und Schuss ergeben sich immer überraschend neue Farben und Strukturen“, berichtet sie von der Faszination des Webens. Besonderes Augenmerk legt Kleinschmidt dabei auf die Strukturen und auf alte, traditionelle Webmuster.