Paperpearl – ganz besondere „Perlen“ aus der Natur

Ein Urlaub in Venedig brachte für Heike Gödecke Mitte der 1990er Jahre die Wende im Leben. In einem kleinen Laden stieß die Diplom-Sozialpädagogin damals auf Rohlinge venezianischer Masken: leicht, filigran und offensichtlich aus Pflanzenfasern hergestellt. Diese Technik nutzte die heute 59-Jährige aus dem schwäbischen Rottenburg, um ihre eigene Erfolgsgeschichte zu schreiben: In Kombination mit Edelstahl verwandelt Heike Gödecke den Werkstoff Flachs in Perlen und Inlays, die Basis für ihre einzigartigen Schmuckkollektionen. Arbeiten aus ihrer Schmuckmanufaktur „Paperpearl“ präsentiert sie von Samstag, 8., bis Montag, 10. Juni, erstmals auf dem Flachsmarkt.

Der Schmuck, den Heike Gödecke entwirft und fertigt, hat nicht zuletzt aufgrund der leuchtenden Farbenpracht einen hohen Wiedererkennungswert. Die Einzigartigkeit des Produkts erschließt sich den Betrachtern jedoch oft erst auf den zweiten Blick: Die bunten Perlen, die wie Steine anmuten, werden aus Flachsfasern gefertigt. Ein einfach zu formendes Material aus der Natur, das im gehärteten Zustand ebenso leicht wie robust ist. „Durch unsere geheime Rezeptur ist es zudem lichtecht und wasserfest – unschlagbar gute Eigenschaften“, sagt die Schmuckdesignerin.

Sukzessive hat Heike Gödecke im Laufe der Zeit ihre Kollektion erweitert. Meilenstein war dabei die Erfindung des Wechselschmucks „Paperpearl Change“: Dahinter verbirgt sich ein modulares Schmucksystem, dessen Herzstück eine Trägerplatte aus magnetischem Edelstahl ist. Dank dieser Fassung kann das Schmuckstück durch den Einsatz wechselnder Steine immer wieder neu und individuell gestaltet werden. Paperpearl Change hat sich die Baden-Württembergerin 2010 als Gebrauchsmuster schützen lassen.

Der Erfolg in Sachen Schmuckdesign kam für Heike Gödecke nicht über Nacht. Im Gegenteil. Als sie begann, sich mit pflanzlichen Fasern und Papierschöpfen zu beschäftigen, folgte eine lange Phase des Experimentierens mit unterschiedlichen Stoffen – vom Eierkarton bis zum Ackerschachtelhalm. Immer wieder hat sie in dieser Phase Workshops von professionellen Künstlern besucht, um sich konsequent weiterzubilden. Als Autodidaktin im Bereich handgeschöpfte Papiere hat sie sich das Handwerk von der Pike auf selbst erarbeitet.

Die Besucher des Flachsmarktes dürfen nicht nur die wunderschönen Schmuckkollektionen aus Flachs und Edelstahl bewundern, sondern auch dabei zuschauen, wie die „Perlen“ in liebevoller Arbeit von Hand geformt werden.

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