Auf ihnen wird täglich geschält, gehackt, geschnippelt und geraspelt: Ob Restaurant oder Privathaushalt – Schneidbretter gehören zur Grundausstattung jeder Küche und sind unverzichtbar. Lediglich am Material scheiden sich die Geister: Kunststoff oder Holz? Für Gerhard Herbermann stellt sich diese Frage nicht. Der gelernte Möbeltischler fertigt die Küchenhelfer zu 100 Prozent aus dem Werkstoff aus der Natur. Seine Produkte präsentiert er von Samstag, 8., bis Montag, 10. Juni, erstmals auf dem Krefelder Flachsmarkt.
Mit der Fertigung von Holzschneide- und Frühstücksbrettchen hat er eine perfekte Symbiose von beruflicher Überzeugung und privater Leidenschaft geschaffen. „Ich habe immer schon gerne gekocht“, verrät der 54-Jährige aus Georgsmarienhütte. Als seine Partnerin eine Ausbildung zur Ernährungs- und Gesundheitsberaterin absolvierte, hat das Paar seine Essgewohnheiten komplett umgestellt. Fertigprodukte wurden aus der Küche verbannt, stattdessen wurde alles frisch zubereitet. „Das bedeutete natürlich jede Menge Schnippelei“, erinnert sich Herbermann. Da sei irgendwann die Frage aufgekommen, ob es nicht auch hübsche Versionen der praktischen Schneidbretter gibt. Gefragt, getan. „Das war der erste Impuls, die Bretter selbst herzustellen“, so Herbermann, dessen Schneidbretter nicht nur grundlegende Küchenausstattung, sondern auch attraktiver Blickfang sind.
Das Besondere ist die graphische Gestaltung der Flächen durch die Verwendung von Kontrasthölzern, meistens in der Einarbeitung von Linien zu geometrischen Formen. Bei anderen Modellen steht die natürliche Holzmaserung im Vordergrund. Durch die Anordnung der Jahresringe und des Farbwechselspiels des Kern- und Splintholzes entstehen interessante Muster, die jedes Exemplar zu einem Unikat machen.
Darüber hinaus gibt es ein weiteres Argument, das für die Verwendung von Holzschneidebrettchen spricht: Studien belegen, dass Holzbretter in Sachen Hygiene besser sind als die Kunststoffvariante. Der Grund: Bakterien dringen zwar leichter in das offenporige Material ein, doch die Bedingungen im Holz sorgen dafür, dass die Bakterien dort schneller absterben. Auf dem Flachsmarkt zeigt Gerhard Herbermann nicht nur eine Auswahl an Schneid- und Frühstücksbretter sowie Messerhaltern aus einheimischen Hölzern, sondern lässt sich beim Herstellungsprozess über die Schulter schauen. In diesem Rahmen demonstriert er den Besuchern auch, wie die verschiedenen Muster in den Brettchen entstehen.